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In der modernen Arbeitswelt verändert sich die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Mitarbeitenden sehen und führen, grundlegend. Während früher der Fokus oft auf der Employee Experience lag – also auf der Summe der Erfahrungen, die Mitarbeitende während ihres Arbeitsverhältnisses mit einem Unternehmen machen –, geht der Ansatz der People Experience noch einen entscheidenden Schritt weiter.
Doch was genau bedeutet People Experience? Warum ist sie für Unternehmen so wichtig? Und wie können Organisationen diesen Ansatz erfolgreich in ihre Unternehmenskultur integrieren?
Was bedeutet People Experience?
People Experience ist ein ganzheitlicher Ansatz, der den Menschen als Individuum in den Mittelpunkt stellt – nicht nur als Mitarbeitenden, sondern als Mensch mit seinen persönlichen Bedürfnissen, Werten und Herausforderungen. Während Employee Experience vor allem die beruflichen Erlebnisse im Unternehmen berücksichtigt, bezieht People Experience auch die persönlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ein.
Ein Perspektivenwechsel: Vom Mitarbeitenden zum Menschen
Traditionelle Unternehmensstrukturen betrachten Angestellte oft in erster Linie als Ressourcen – Personen, die eine bestimmte Rolle erfüllen und für ihre Arbeitskraft entlohnt werden. Doch die Realität sieht anders aus:
Mitarbeitende bringen ihre gesamte Persönlichkeit mit an den Arbeitsplatz. Sie haben individuelle Lebenssituationen, Emotionen, Werte und private Herausforderungen.
Die Trennung von Beruf und Privatleben existiert nicht mehr so strikt wie früher. Themen wie Work-Life-Integration, mentale Gesundheit oder Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind nicht mehr nur persönliche Anliegen, sondern auch geschäftsrelevante Faktoren.
Das Unternehmen hat einen direkten Einfluss auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Eine unterstützende Unternehmenskultur kann Zufriedenheit und Motivation steigern, während eine unpersönliche, rein leistungsorientierte Führung zu Frustration und hoher Fluktuation führen kann.
People Experience stellt daher nicht nur die Arbeit in den Mittelpunkt, sondern die gesamte Lebenswelt der Mitarbeitenden – und das zahlt sich aus.
Warum ist People Experience so wichtig?
1. Höhere Mitarbeiterbindung und geringere Fluktuation
Unternehmen, die sich aktiv um das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden kümmern, profitieren von einer stärkeren Bindung. Laut einer Studie von Gallup sind zufriedene Mitarbeitende um 87 % weniger geneigt, ihren Arbeitsplatz zu wechseln. Wenn Unternehmen also gezielt in die People Experience investieren, sparen sie langfristig Kosten für Recruiting und Einarbeitung neuer Mitarbeitender.
2. Steigerung der Produktivität und Innovationskraft
Ein zufriedenes Team arbeitet effizienter, motivierter und kreativer. Mitarbeitende, die sich wertgeschätzt fühlen, sind bis zu 21 % produktiver als jene, die in einem stressbelasteten Umfeld arbeiten. Unternehmen, die eine positive People Experience schaffen, profitieren daher auch wirtschaftlich.
3. Employer Branding: Die besten Talente gewinnen
In Zeiten von Fachkräftemangel entscheiden sich viele Bewerbende nicht nur für ein gutes Gehalt, sondern für Arbeitgeber, die eine wertschätzende Unternehmenskultur bieten. Unternehmen, die sich um das Wohlbefinden und die individuelle Entwicklung ihrer Mitarbeitenden kümmern, haben im „War for Talents“ einen klaren Vorteil.
4. Förderung von Diversität, Inklusion und Gleichberechtigung
People Experience bedeutet auch, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das für alle Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter oder individuellen Bedürfnissen faire Chancen und Unterstützung bietet. Unternehmen, die Diversität aktiv fördern, profitieren von vielfältigen Perspektiven und besseren Geschäftsergebnissen.
Wie können Unternehmen eine herausragende People Experience schaffen?
Die Umsetzung eines erfolgreichen People-Experience-Ansatzes erfordert strategische Maßnahmen in verschiedenen Bereichen. Hier sind fünf zentrale Stellschrauben, an denen Unternehmen ansetzen können:
1. Ganzheitliches Onboarding: Der erste Eindruck zählt
Das Onboarding neuer Mitarbeitender ist die erste Berührung mit der Unternehmenskultur – und sollte über rein formale Prozesse hinausgehen. Eine moderne People Experience umfasst:
Persönliche Begrüßungen durch Führungskräfte
Willkommenspakete mit kleinen Aufmerksamkeiten
Interaktive Einführungsveranstaltungen mit spielerischen Elementen
Mentoring-Programme zur schnellen Integration ins Team
Kulturelle Orientierung: Vermittlung der Unternehmenswerte und Erwartungen
2. Flexible Arbeitsmodelle und individuelle Lösungen
Nicht jede Lebensphase ist gleich – und nicht jeder Mitarbeitende benötigt die gleichen Rahmenbedingungen. Unternehmen können ihre People Experience erheblich verbessern, indem sie flexible Arbeitsmodelle ermöglichen:
Hybrides Arbeiten und Homeoffice-Optionen
Jobsharing und Teilzeitmöglichkeiten
Sabbaticals oder verlängerte Elternzeit
Individuelle Arbeitszeitmodelle für unterschiedliche Lebensphasen
Ein Beispiel: Ein Unternehmen führte erfolgreich ein internes Skill-Matching-Tool ein, das Mitarbeitenden ermöglicht, interne Entwicklungsmöglichkeiten und passende Jobsharing-Partner zu finden. Dadurch wurden nicht nur Karrierewege flexibler gestaltet, sondern auch die Mitarbeiterzufriedenheit erhöht.
3. Gesundheitsförderung und Wellbeing-Programme
Mentale und körperliche Gesundheit sind entscheidend für eine positive People Experience. Unternehmen können hier vielfältige Maßnahmen ergreifen:
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) mit Sport- und Entspannungsangeboten
Psychologische Unterstützung und Coaching-Programme
Regelmäßige Feedback- und Reflexionsgespräche zur Identifikation von Belastungen
Rückzugsräume für erholsame Pausen im Arbeitsalltag
4. Wertebasierte Führung und offene Kommunikation
Die Rolle der Führungskraft verändert sich: Statt reiner Kontrolle geht es zunehmend darum, eine unterstützende und coachende Funktion einzunehmen. Unternehmen sollten daher:
Führungskräfte regelmäßig in Empathie und wertschätzender Kommunikation schulen
Kollaborative Entscheidungsprozesse fördern, um Mitarbeitende aktiv einzubeziehen
Eine Feedback-Kultur etablieren, in der Probleme frühzeitig angesprochen und gelöst werden können
5. Unternehmenskultur erlebbar machen
Werte und Missionen dürfen nicht nur auf der Unternehmenswebseite stehen – sie müssen im Alltag gelebt werden. Unternehmen können dies fördern durch:
Regelmäßige Werte-Workshops für neue und bestehende Mitarbeitende
Soziale und gesellschaftliche Engagement-Projekte
Offene Dialogforen, in denen Mitarbeitende Ideen und Verbesserungsvorschläge einbringen können
Kulturelle Events und gemeinschaftliche Erlebnisse zur Förderung der Teamdynamik
Fazit: People Experience als Wettbewerbsvorteil
Unternehmen, die auf People Experience setzen, profitieren auf mehreren Ebenen: Sie steigern die Motivation ihrer Mitarbeitenden, senken die Fluktuation und stärken ihr Employer Branding. Der entscheidende Erfolgsfaktor dabei ist eine authentische, werteorientierte Unternehmenskultur, die den Menschen als Ganzes betrachtet – nicht nur als Arbeitskraft, sondern als Individuum mit Bedürfnissen, Zielen und Emotionen.
Die Zukunft gehört Unternehmen, die menschlich, flexibel und wertschätzend führen. Wer heute in People Experience investiert, sichert sich langfristig motivierte Mitarbeitende – und einen entscheidenden Vorsprung im Wettbewerb um die besten Talente.
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